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Engagement zeigen
20.06.2022
Tue Gutes und rede darüber – gemeinsam den Wandel gestalten
Die UN hat 2015 17 globale Ziele für eine bessere Zukunft mit der Agenda 2030 verabschiedet. Die Ziele umfassen die drei Säulen der Nachhaltigkeit, soziales, ökonomisches und ökologisches, um so ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Die Agenda macht deutlich, dass sowohl die Politik, als auch die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft in die Verantwortung gezogen werden müssen.
Gemeinsam mehr erreichen, das sagen wir oft und kennen wir schon lange. Gestalter:innen sind also ebenso in der Pflicht, sich zu engagieren und den Wandel mitzugestalten, wie Politiker:innen. So wie Design unser Bewusstsein und unsere Welt positiv beeinflusst, verbraucht es auch Ressourcen und kann negative Auswirkungen haben. Berufsverbände und Organisationen bieten wie die UN Leitbilder, sogenannte Chartas oder Manifeste, an, um gemeinsam dieselben Ziele zu verfolgen und dem Wandel mehr Kraft zu geben.
Gestalter:innen zeigen mit der Unterzeichnung ihre Verbundenheit mit den jeweils formulierten Zielen und erklären, dass sie diesen gerecht werden wollen. Auch wenn keine rechtliche Verpflichtung zur Einhaltung der Ziele besteht, verändert es ein Stück weit die Haltung und treibt so den Wandel der Branche an. Die Unterzeichnenden werden bei den jeweiligen Bereitstellern der Chartas und Manifeste gelistet und können Ihre Unterstützung wiederum auf ihrer Website und für ihre Kommunikation nutzen.

Charta für nachhaltiges Design
Die Allianz deutscher Designer gibt Gestalter:innen mit den sechs Punkten ihrer Charta einen Leitfaden für eine nachhaltige Haltung an die Hand. Sie betont, dass unser Handwerkszeug dasselbe bleibt, sich unsere Haltung aber verändern muss, um nachhaltig arbeiten zu können. Die Charta definiert nachhaltiges Design als:
→ materialeffizient und materialgerecht energieeffizient
→ schadstoffarm
→ abfallarm beziehungsweise abfallvermindernd langlebig
→ recycling und entsorgungsgerecht logistikgerecht
→ nutzungsgerecht
→ sozial verträglich
→ wirtschaftlich und erfolgreich
Das Oslo Manifesto
Das Manifest von Oslo basiert auf den SDGs, den 17 Zielen der UN, und zielt darauf ab, eine Bewegung von Gestalter:innen, Architekt:innen und weiteren Kreativen zu motivieren, diese Ziele als Standards für eine nachhaltige Art der Gestaltung zu akzeptieren. Das Oslo Manifesto formuliert die SDGs als Fragen, die wir uns bei jedem Designprozess stellen können.
Sustainable Web Manifesto
Verantwortung und Nachhaltigkeit beziehen sich nicht nur auf Print- und Produktdesign. Die Londoner WordPress Agentur Wholegrain Digital hat mit dem Manifest sechs Anforderungen an nachhaltiges Internet gestellt:
→ sauber
→ effizient
→ offen
→ ehrlich
→ regenerativ
→ belastbar
Cartamela – Apfel statt Holz
Am Ende des Tages zählt das Mindest – Interview mit Björn Vofrei